Weil Bienen so wichtig sind

Bienen sind (zusammen mit vielen anderen Arten) entscheidend für fast alle Ökosysteme auf unserer Erde, denn sie sorgen für die Bestäubung eines großen Teils der Pflanzen und damit für die Reichhaltigkeit der Nahrungskette. Da spielt die gemeinsame Ko-Evolution eine entscheidende Rolle: Viele Blüten brauchen Bienen, um sich fortzupflanzen; Bienen wiederum brauchen Blüten, um Nahrung zu sammeln. Aber auch als landwirtschaftliches Nutztier sind sie für uns Menschen wichtig – einmal wegen ihrer Bestäubungsleistung, aber auch als Rohstoffproduzenten. Aus diesem Grund spielt auch ihr wirtschaftlicher Nutzen eine große Rolle.

Erdhummel auf Nahrungssuche

Bienen sind Teil unseres Ökosystems

Pflanzen können auf zwei Arten bestäubt werden: Entweder sorgt der Wind für die Verbreitung der Pollen, was sehr aufwändig ist. Oder Tiere – und darunter besonders Insekten und davon eben ganz besonders die Bienen – übernehmen den Transport von Blüte zu Blüte. Deshalb haben Bienen und Wildbienen, aber auch Fliegen, Wespen, Käfer und sogar Vögel oder Fledermäuse einen enormen Einfluss auf die Biodiversität der Pflanzen. Die Blütenpracht mag uns erfreuen, doch viel entscheidender ist: Tiere, die auf Pflanzen als Nahrungsquelle angewiesen sind, würden ohne diese Bestäuber verhungern. Bienen sind hervorragende Bestäuberinnen und daher ein unverzichtbarer Bestandteil unseres sorgsam abgestimmten Ökosystems.

Das landwirtschaftliche Nutztier

Die Landwirtschaft ist auf die Honigbiene und ihre tierischen Kolleginnen angewiesen. Getreide oder Mais wird windbestäubt und kommt ohne die tierische Bestäubung aus. Doch Obst, Beeren und Gemüse benötigen die Bienen, um Früchte zu tragen. Darum haben sie für die Landwirtschaft eine zentrale Bedeutung: Über 75 Prozent aller Nutz- und Kulturpflanzen in Europa sind auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen. Die Verfügbarkeit eines Großteils der Nahrungsmittel, wie viele Obst- und Gemüsesorten, aber auch Nüsse und Öle haben wir der Biene zu verdanken. Das macht sie zum drittwichtigsten Nutztier hinter Schwein und Rind, und von essenziellem Wert für den Menschen. Nebenbei war über Jahrhunderte das Wachs für die Kerzenproduktion ausschlaggebend, und ihren Honig haben wir auch heute noch gerne auf dem Frühstücktisch.

Der wirtschaftliche Nutzen

Der reine wirtschaftliche Nutzen der Bienen wird weltweit auf etwa 265 Milliarden Euro geschätzt. Dies entspricht dem Wert der Kulturpflanzen, die durch Insekten bestäubt werden. Dadurch können landwirtschaftliche Betriebe hohe und gesicherte Erträge erzielen. Apfel-, Birnen- und Kirschbäume würden ohne Honigbienen nur etwa ein Viertel des Ertrages einbringen. Der wahre Wert der Bienen ist aber viel höher, weil der Ausfall einer natürlichen Bestäubung innerhalb eines Ökosystems überhaupt nicht ersetzt werden kann. Die Folgekosten dafür ließen sich nicht annährend abschätzen – es wäre eine Katastrophe.

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